Auslandszahnersatz – nicht umsonst stagnierend.

Oft werden wir gefragt, warum es sich gerade bei Zahnersatz lohnt auf die Handwerkskunst eines deutschen Meisterbetriebes zu setzen und ob es nicht zu überlegen sei, den Auftrag von einem fernöstlichen Laboratorium mit überraschend niedrigem Kostenvoranschläg versorgen zu lassen. Beantworten lässt sich diese Frage nicht in einem Satz, weshalb wir die wichtigsten Fakten für Sie hier zusammengestellt haben.

In Hochglanzflyern beworbene Preisvorteile von „bis zu 80% Ersparnis“ sind nicht realistisch.

Lässt man  Zahnersatz über seinen deutschen Zahnarzt im Ausland anfertigen, so verringert sich die Gesamtrechnungssumme nur um einen gewissen Anteil der Laborkosten – der Zahnarzt verdient fairerweise das gleiche für die geleistete Arbeit. Faktisch ist es also unrealistisch, dass es je zu solchen prozentualen Ersparnissen im Bereich des Eigenanteils kommen kann.

Zahntechniker mit dreieinhalb Jahren Ausbildung und mehrjähriger Meisterausbildung stehen ungelernten Arbeitskräften in Fernost gegenüber.

Selbst wenn das chinesische Labor mit der „Leitung und Kontrolle durch deutsche Zahntechnikermeister“ wirbt, ist damit zu rechnen, dass am Ende des Tages die Quantität über die Qualität gestellt wird. Ein durchschnittliches deutsches Dentallabor besteht aus weniger als einem Dutzend Zahntechnikern und muss dennoch mindestens einen Zahntechnikermeister als Kontrollorgan und Verantwortungsträger vorweisen. Die Frage, wie in China fünf Zahntechnikermeister teilweise über 1000 Angestellte kontrollieren sollen, können wir Ihnen auch nicht beantworten.

Verwendete Materialien sind bei uns garantiert zertifiziert und entsprechen europäischen Normen – in einer chinesischen Prothese können Überraschungen stecken.

Wenn sogar Versorgungen aus Edelmetallen allzu günstig angeboten werden, sind die Angebote umso mehr mit Vorsicht zu genießen. Da auch ausländische Labore ihre Leistung nicht verschenken können, besteht der Verdacht, dass hier am Material gespart wird. Während es uns in Deutschland kaum möglich ist, minderwertige Metalle, Kunststoffe und Keramiken zu erwerben, sind fragwürdige und teilweise gesundheitsgefährdende Materialien in ausländischen zahntechnischen Versorgungen möglich. Gerade Allergiepatienten sollten vorsichtig sein, denn ob eine verarbeitete Legierung tatsächlich die angegebenen Inhaltsstoffe enthält, ist mit bloßem Auge nicht zu erkennen.

Deutsche Dentallabore sind dagegen nach Gesetzen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) verpflichtet, dem Patienten mit Anfertigung der zahntechnischen Versorgung eine Konformitätserklärung auszustellen. Darin informieren wir im Detail über die speziell bei Ihnen verwendeten Materialien und Inhaltsstoffe. Sollte es zu allergischen Reaktionen kommen, kann somit schnell der Quelle auf den Grund gegangen sein.